Kohlendioxid (CO2)

Der menschliche Körper gibt permanent eine Vielzahl an organischen Stoffen wie Aceton und Alkohole sowie Geruchsstoffe an die Raumluft ab. Diese Stoffe können für Müdigkeit, Schleimhautreizungen und andere Symptome verantwortlich sein. Da die gesamte Stoffpalette analytisch nur schwer erfasst werden kann, wird für die Raumluftqualität in der Regel nur das einfach zu bestimmende Kohlendioxid (CO2) gemessen.

 

Menschen und Tiere atmen CO2 aus. Mit dem CO2 steigt auch die Abgabe aller anderen Substanzen an. CO2 dient also als Indikator. Die Substanz selbst ist in den in der Raumluft üblichen Konzentration völlig ungefährlich. In luftdichten, modernen Gebäuden kann die CO2-Konzentration schnell auf Werte über 1.000 ppm ansteigen, was immer auf unzureichende Lüftung hinweist.

 

Abbildung: CO2-Messung im Schlafzimmer (16 qm) mit 2 Personen

Richtwert 1.000 ppm

Ziel sollte sein, einen CO2-Wert von 1.000 ppm nicht zu überschreiten. 1.400 ppm ist die obere Grenze für akzeptable Raumluft. Um dies zu erreichen, muss im Normalfall alle 1 bis 2 Stunden aktiv gelüftet werden. Eine Komfortlüftung sorgt automatisch dafür, dass dieser Wert nicht überschritten wird.

Abbildung: CO2-Anstieg und Auswirkungen bei Fensterlüftung bzw. Komfortlüftung

In der Lüftungstechnik wird CO2 verwendet, um festzustellen, ob ausreichend gelüftet wird und um Qualitätskriterien für die Innenraumluft zu definieren (siehe österreichische Richtwerte für CO2 und ÖNORM EN 13779).

Abbildung: Korrelation zwischen CO2-Konzentration über Außenluftkonzentration (ca. 400 ppm) und Anzahl der unzufriedenen Personen (nach ECA 1992).

Richtwerte und Ziele für die Raumluftqualität, Konzentrationsangaben der CO2-Konzentration in ppm; Richtwerte des Arbeitskreises Innenraumluft des BMK laut Tab. 7

CO2-Werte Arbeitskreis Innenraumluft BMK

Mit dem CO2-Gehalt steigt auch das Ansteckungsrisiko

Inzwischen haben verschiedene Untersuchungen eine weitere Annahme Pettenkofers bestätigt: CO2 ist ein Indikator für die Qualität der Innenraumluft in den Räumen insgesamt. Wo es viel CO2 gibt, werden auch besonders viele Keime gefunden. Die amerikanischen Wissenschaftler Rudnick und Milton zum Beispiel untersuchten 2003, wie hoch das Grippe Ansteckungsrisiko in einem Klassenraum ist. 30 Personen waren vier Stunden lang im Klassenraum, eine Person hatte akut Grippe. Das Ergebnis: Bei 1.000 ppm CO2 steckten sich fünf Personen an, bei 2.000 ppm waren es zwölf und bei 3.000 ppm sogar 15.